Zu meiner Arbeit

Gabriele Heckmanns

Meine Arbeit

Gabriele Heckmanns

Draußen in der Natur herum zu streifen ist für viele Menschen Entspannung und Erholung. Wildkräuter zu sammeln ist Entschleunigung pur! Schnell ist man im Hier und Jetzt, Gedanken, Stress und Grübelei haben Pause. Der Alltag fällt ab und man ist in einer anderen Welt. Auf Kräuterwanderungen erlebe ich es immer wieder: man schlendert vor sich hin, lässt den Blick ins Grüne schweifen, manch eine(r) fängt an zu singen…

Als Überschrift für meine Arbeit habe ich den Titel „Wald-und Wiesenflüstern“ gewählt, weil es mir um das Erspüren vom Wirken der Natur und der Erde auf uns Menschen geht. Wir waren lange eine Einheit, und in dem Gefühl des Verwobenseins mit Natur, Erde, Tieren und Pflanzen spüren wir, was wir wirklich brauchen und wer wir sind.

Wenn wir uns öffnen, hören wir das Flüstern, und in diesem Flüstern erfahren wir etwas über uns selbst.

Rückblickend auf meinen eigenen Werdegang bin ich sehr froh, meinem inneren Ruf – zwar mit Widerständen und langsam- gefolgt zu sein. Jetzt ist mir klar, dass alles, was ich gemacht habe, zusammengehört:

Die Pflanzen, die ich als Kind an meiner Seite spürte, später die Beschäftigung mit meiner Gefühlswelt und ihrer sowie meiner Gesamtentwicklung, bei der mir die schamanische und die naturinitiatorische Arbeit weiter geholfen haben. Das Gespür für Wesen, Dinge und Vorgänge zwischen den Zeilen, den Welten, denen ich immer skeptisch und doch sehr offen gegenüber stand sind für mich nun Teil meines Seins und meines Wirkens.

Mittlerweile finde ich einiges davon – es wird immer mehr- in unzähligen Geschichten und Mythen wieder. Ehemals wirkten weise Frauen für ihre Leute, ihren Stamm, ihr Dorf als Pflanzenkundige, Heilkundige, Mittlerinnen, Ratgeberinnen, Priesterinnen. Ihre Spuren sind für aufmerksam Suchende heute immer noch zu entdecken. Es waren die Holden, die Saligen, die Sybillen, die Hagediesen, die Moosweiblein und die Hägsen…

 

Ihr großes Wissen und Weltverständnis haben wir leider verloren. Und doch ist es hier und da wieder zu entdecken und vor allem wieder zu erlangen.

Bei der Beschäftigung mit der Pflanzenwelt geht es mir nicht nur um das Erkennen der Pflanzenart, ihre Wirkungen auf den menschlichen Körper, den vielen Möglichkeiten der Herstellung und Anwendung der pflanzlichen Galenika, sondern auch und ganz besonders um die Öffnung der Tore zur Welt der Pflanzen, die neben Wissenschaft und Ratio schon lange bestehen. Hier geht es um das Hineinspüren und um Erfahrungen, die Staunen hervorrufen und – in den Kursen – oftmals Fragezeichen auf die Stirn von Teilnehmerinnen gezaubert haben.

Das Gespür für die beseelte Natur und die seelisch-geistigen Dimensionen brachte die Menschen dazu an die Göttlichkeit der Schöpfung zu glauben. Vielleicht sind so unzählige Mythen, Märchen und Geschichten über lange Zeiten des Menschseins auf der Erde entstanden. Diese Geschichten können wie Initiationen betrachtet werden. Die Natur, die im neuen Jahr geboren, wachsen und reifen will, muss durch Prozesse gehen, die von außen initiiert werden (Wetter, Jahreszeiten, Katastrophen). Diese Prozesse sind in vielen Mythen festgehalten. So gibt es die Geschichte von der Korngöttin Demeter und ihrer Tochter Persephone in der Unterwelt. Sie haben für uns Menschen Vorbildcharakter – wir gehören ja ebenso zur Natur wie Pflanzen und Tiere. Sie erzählen uns, wie wir durchs Leben kamen und kommen können. Das Frau Holle-Märchen lehrt uns u.a., was wir für ein gutes Leben brauchen – übertragbar auf viele Ebenen unseres Seins.

Für mich sind diese alten Geschichten bedeutsam. Sie gehören zu unseren Wurzeln, sind Teil unseres uralten Gedächtnisses. Werden sie in unser Jetztleben integriert, werden die Lücken in uns gefüllt – wir verstehen und fühlen mehr vom Sinn und sinnvoll Sein in unserem Leben – vom Großen und Ganzen. Es ist wie ein großes Gedächtnis, aus dem zu Schöpfen uns zur eigenen Ganzheit und Weisheit führen kann. Jede/jeder Einzelne kann aus diesen Geschichten das nehmen, was ihr/ihm sinnvoll erscheint und ihren/seinen persönlichen Lebensweg weben.

In diesen Kontext ist die Seminarreihe/Ausbildung und Möglichkeit zur Selbsterfahrung „Der Hollepfad“ eingebettet (siehe Programm zu „waldundwiesenflüstern“: Mensch&Natur).

Meinen kleinen Teil dieses Wissens und Wirkens gebe ich nun weiter und freue mich über Menschen, die ein Stück des Weges mit gehen und bereit sind dem Flüstern zu lauschen!

„Wald-und Wiesen-flüstern“ – das Erspüren vom Wirken der Natur und der Erde auf uns Menschen. Wir waren lange eine Einheit, und in dem Gefühl des Verwobenseins mit Natur, Erde, Tieren und Pflanzen spüren wir, was wir wirklich brauchen und wer wir sind.